Alleine reisen als Frau ist eine tolle Möglichkeit, dich weiterzuentwickeln. Wenn du zum ersten Mal darüber nachdenkst, dich aufzumachen, fühlt es sich neu und aufregend an. Aber auch Zweifel machen sich breit: Soll ich wirklich …? Traue ich mir das zu? Welche positiven Auswirkungen Solo-Travel hat, wie du sicher unterwegs bist und vieles mehr, erfährst du hier.
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Meinen ersten Urlaub alleine habe ich gehasst. Dabei waren es nur vier Tage Mallorca im Jahr 2014 und ich wollte es einfach mal ausprobieren. Ich weiß nicht genau, was es war: Vielleicht die Tatsache, dass ich mit anderen Single-Reisenden zum Essen an einen Katzentisch gesetzt wurde. Dass ich mich ziemlich grün hinter den Ohren kaum auf diesen Urlaub vorbereitet hatte. Oder dass ich damals nicht viel mit mir alleine anfangen konnte. Am Ende dachte ich: „Nie wieder!“, auch wenn ich Port de Sóller damit großes Unrecht tat.
Drei Jahre später wollte ich der ganzen Solo-Travel-Geschichte noch eine Chance geben und es verschlug mich ähnlich wenig vorbereitet nach Portugal an die Algarve. Doch etwas war anders. War ich anders? Am Ende dachte ich: „Mehr davon!“ Nach fünf Tagen Portimão erschien mir Deutschland unfassbar grau. Das war das erste Mal, dass mich krankhaftes Fernweh erwischt hatte. Heute liebe ich es, alleine zu reisen.
Egal, ob die beste Freundin vorm Urlaub krank geworden ist, du nicht mehr mit deinem Partner zusammen bist oder du einfach auf eigene Faust losziehen willst: Es gibt viele gute Gründe, alleine als Frau zu verreisen.
Egal, ob du alleine die Gegend deines Wohnortes erkundest, Solo-Urlaub in Deutschland oder den Nachbarländern machst oder dich auf einen anderen Kontinent wagst: Du verlässt jedes Mal aufs Neue deine Komfortzone, erweiterst deine persönlichen Grenzen und sammelst viel neues Wissen und Eindrücke. Außerdem wirst du erleben, wie viel mehr du schaffen kannst, als du vorher vielleicht dachtest.
Das gilt natürlich nur, wenn du nicht schon ein Sprachgenie bist. Ich bin es nicht, mein Englisch ist „broken“. Es kostet mich jedes Mal Überwindung und viele (unnötige) Entschuldigungen zu sprechen. Aber wenn ich einmal warmgelaufen bin, wird es. Der Rost fällt von meinem Schulenglisch ab und ich freue mich, wie eine Fremdsprache den Zugang zu neuen Welten und Menschen erschließt.
Mein Tipp: Schaffe dir
für jede Landessprache zumindest die Basics drauf. Du besuchst Land und Leute, da ist es das Mindeste, Worte wie Hallo, Tschüss, Bitte, Danke etc. zu lernen. Die Einheimischen freuen sich und mir hat es tatsächlich schon Tür und Tor geöffnet. Ansonsten geht es auch mit Händen und Füßen. In
Malcesine am Gardasee habe ich mich mit der Küchenchefin eines kleinen Stadthotels angefreundet, obwohl wir uns kaum verständigen konnten. Aber verstanden haben wir uns trotzdem – mit dem Herzen und den Händen.
Wenn du alleine als Frau reist, gibt es niemanden, der für dich entscheidet. Niemanden, mit dem du Kompromisse eingehen musst. Du entscheidest, was du machen möchtest. Du möchtest mit dem Zug dein Ziel erreichen? Buche! Du möchtest durch eine verwinkelte Altstadt schlendern und dich dabei verlaufen? Lauf los! Du möchtest in genau dieses eine Restaurant gehen, das bei den Einheimischen so beliebt ist? Guten Appetit! Heute willst du auf deiner Reise einen freien Tag haben? Genieße ihn!
Entscheidungsfreiheit bedeutet aber auch, dass du
für deine Entscheidungen verantwortlich bist. Du bist für dich, deinen Reiseverlauf, deine Entscheidungen, deine Sicherheit verantwortlich.
Wenn ich auf meinen Solo-Trips eines gelernt habe, dann dass ich nicht alleine bin. Zumindest nicht immer. Selten war es so einfach, Menschen kennenzulernen! Irgendwie passiert es von selbst: Aus Interesse werde ich angesprochen, zum Essen an andere Tische eingeladen, manchmal ergibt sich was aus gebuchten Touren etc.
Doch auch ich fühle mich auf Reisen manchmal einsam oder würde mir jemanden wünschen, mit dem ich all die Eindrücke teilen kann. Für diese Zwecke nutze ich eine WhatsApp-Gruppe mit meiner Mutter und meiner Schwester, dort landet die ein oder andere 10-minütige Sprachnachricht. Das hat auch den Nebeneffekt, dass meine Familie weiß, dass ich wohlauf bin.
Alleine reisen als Frau hat mir persönlich gezeigt, was mir wichtig ist. Nämlich, dass ich nicht so viel Zeug brauche. Dass meine Wohnung immer noch zu überfüllt ist. Dass es nicht mein Lebensziel ist, Reichtümer anzuhäufen, sondern ich lieber Erfahrungen und Herzensmomente sammeln möchte. Ich brauche kein Chichi und kein 5-Sterne-Hotel. Ich bin dankbar, dass ich ein Dach über dem Kopf habe und nicht hungern muss. Ich fühle mich sehr privilegiert, einfach weil ich das Glück hatte, in Deutschland geboren worden zu sein.
All die genannten Gründe führen dazu, dass du dich selbst besser kennenlernst, dir mehr zutraust und für dich einstehst. Alleine loszuziehen ist für mich ein unglaubliches Privileg. Es öffnet meinen Blick für die Welt, beeinflusst meine Sicht auf Lebensstandards, ich bin mir meiner selbst bewusster, probiere Dinge aus und lasse sie sein, wenn sie mir nicht gefallen. Sich selbst besser kennenzulernen ist ein Prozess und jede Solo-Reise trägt ein Stück dazu bei.
Als Frau allein zu reisen bedeutet nicht nur, sich ins Abenteuer zu stürzen und dann tolle Bilder auf Instagram zu posten. Du trägst Verantwortung für deine Sicherheit. Daher solltest du einige Punkte beachten, damit du physisch und psychisch unversehrt bleibst:
Bisher kennst du alleinreisende Frauen nur aus Blogs, Büchern oder von Instagram? Oder diese eine Freundin erzählt regelmäßig von ihren Abenteuern, die dich irgendwie neidisch machen? Das willst du auch und vor deinem inneren Auge siehst du dich durch die Wüsten Namibias wandern? Im wahren Leben fällt es dir aber schwer, ein Wochenende alleine zu verbringen oder dich ohne Begleitung ins Café zu setzen?
Es muss ja nicht gleich die Masai Mara sein. Du kannst beispielsweise Touristin in deiner eigenen Stadt spielen oder für ein Wochenende eine Stadt in deiner Umgebung erkunden – auf eigene Faust. Lass dich in einer Buchhandlung, von Webseiten oder Freunden inspirieren. Suche dir raus, was man an diesem Ort unternehmen kann und falls du, so wie ich, kein Auto hast, informiere dich, wie du am besten von A nach B kommst. Mittlerweile findest du wirklich alles im Internet oder in Blogbeiträgen. Ein gewisse Vorbereitung gibt dir Sicherheit und du kannst dich dann trauen, im Verlauf der Tage etwas Spontanes zu wagen. Jeder Ausflug, jeder Urlaub, jede Reise wird dir mehr Erfahrungen und etwas mehr Gelassenheit bringen.
Am Ende nützt alles nichts: Vielleicht bist du bereits alleine als Frau in den Urlaub gefahren, um es einfach mal ausprobiert zu haben. Vielleicht hast du das Gefühl, Solo-Reisen als Frau machen zu müssen, weil es gerade im Trend liegt oder man dafür Bewunderung bekommt. Oder weil die Bilder bei Instagram so schön sind. Vielleicht hast du aber auch wie ich einmal gedacht: „Nie wieder!“ und dabei willst du eigentlich bleiben.
Was ich sagen will: Probier dich aus, weil du es ausprobieren willst, nicht, um einem Trend zu folgen. Wenn du merkst, dass du nicht die Frau bist, die gerne alleine reist, dann lass es sein. Davon hast du am meisten, das macht dich am meisten glücklich und darum geht es. Nicht jeder ist gerne alleine unterwegs. Es gibt extrovertierte und introvertierte Menschen, jeder ist anders und einzigartig.
Reisen und Urlaub machen sind Dinge, in die du Zeit und Geld investierst. Es ist deine freie Zeit und ich finde, die solltest du für dich so erfüllend, sinnstiftend und mitunter auch erholend wie möglich verbringen. Finde „dein Ding“.
Über mich
Hey, ich bin Katrin, schön, dass du auf meinem kleinen Reiseblog gelandet bist. Ich bin leidenschaftlich gerne unterwegs, liebe es, neue Menschen und Orte kennenzulernen und immer wieder ein bisschen mehr von mir selbst. Der Blog richtet sich an alle, die gerne alleine reisen oder es einfach mal ausprobieren wollen. Ich wünsche dir viel Spaß beim Stöbern.
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